Der Bericht des IWF-Finanzmonitors 2017 befasst sich mit Trends bei der Einkommensungleichheit, ihren Auswirkungen auf Gesundheit und Bildungsergebnisse und politische Optionen, um diese Lücken zu schließen. Leider steht Afrika südlich der Sahara vor großen Hindernissen, wenn es um Ungleichheit vieler Art geht. Wie Abbildung 1 zeigt, wies die Region 2015 die zweithöchste durchschnittliche Einkommensungleichheit auf, die nur geringfügig niedriger war als 1985. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wird dem Bericht zufolge häufig eine Umverteilungspolitik eingesetzt, um Ungleichheiten des verfügbaren Einkommens durch Steuern und einkommensbezogene Transfers und Markteinkommensungleichheiten durch Sachtransfers wie Ausgaben für Bildung und Gesundheit. Darüber hinaus hebt der Bericht auf der Grundlage länderspezifischer Bedingungen und unter Berücksichtigung fiskalischer Zwänge die Möglichkeit eines schrittweise umgesetzten universellen Grundeinkommensprogramms in Entwicklungsländern hervor, die große Lücken in bestehenden Programmen für soziale Sicherheitsnetze aufweisen.
Abbildung 1. Durchschnittliche Einkommensungleichheit nach Regionen und im Zeitverlauf, 1985–2015
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Ungleichheit in Afrika manifestiert sich nicht nur im Einkommen: Wie Abbildung 2 zeigt, rangiert beispielsweise Subsahara-Afrika weltweit an letzter Stelle beim gleichberechtigten Zugang zu Bildung. Dem Bericht zufolge kann die Schließung dieser Bildungslücke sowie die Erhöhung der Qualität für ärmere Schüler die Einkommensungleichheit zwischen den Generationen verringern. Der Bericht empfiehlt, sich auf den Ausbau der Grund- und Sekundarbildung sowie auf ein tertiäres Bildungssystem zu konzentrieren, das auf Chancengleichheit unabhängig von der finanziellen Leistungsfähigkeit ausgerichtet ist.
Figur 2. Ungleichheit beim Zugang zu Bildung
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Die Ungleichheit bei der Gesundheitsversorgung und den Ergebnissen ist ähnlich wie bei der Bildung. Der Bericht zeigt, dass Länder mit größeren Ungleichheiten schlechtere gesundheitliche Ergebnisse erzielen. Wie beispielsweise in Abbildung 3 zu sehen ist, leiden die Länder mit der größten Ungleichheit bei der Gesundheitsversorgung unter einer niedrigeren durchschnittlichen Lebenserwartung. Wie auch in Abbildung 3 gezeigt, würde insbesondere Afrika südlich der Sahara die größten Gewinne erzielen, indem die Unterschiede bei der Gesundheitsversorgung verringert werden. Darüber hinaus gibt es, wie der Bericht hervorhebt, mehrere potenzielle Vorteile aus der Beseitigung von Lücken in der Krankenversicherung, wie z. B. Verbesserungen bei Produktivität, Beschäftigung und Einkommen. Zu den Empfehlungen des Berichts zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit gehören eine flächendeckende Grundversorgung und gezielte Förderungen für bestimmte Krankheiten.
Abbildung 3. Ungleichheit in der Grundversorgung und gesundheitliche Ergebnisse